Digitalisierung sozialer Kleinstorganisationen: „Digitalisierungslotsen“ in der Schlüsselrolle

Für uns ist klar, dass samarbeid das passende Werkzeug für die interne Digitalisierung in kleinen Organisationen der Sozialwirtschaft ist. Doch wie passt unser Ansatz in den aktuellen Stand der digitalen Transformation in der Sozialwirtschaft? Auf der Suche nach passenden Antworten kamen wir mit Markus Krings ins Gespräch: Das Konzept des „Digitalisierungsrad“ sowie die Roadmap für gutes Gelingen der Digitalen Transformation mit ihren vier Leitplanken hat uns überzeugt. Und in gemeinsamen Diskussionen haben wir daraus die Rolle des „Digitalisierungslotsen“ entwickelt.

Was sich hinter der Rolle des Digitalisierungslotsen verbirgt und warum diese gerade bei der Digitalen Transformation von Kleinstorganisationen so wichtig ist beschreiben wir in unserem Artikel Digitalisierung sozialer Kleinstorganisationen: „Digitalisierungslotsen“ in der Schlüsselrolle, der in der Ausgabe 01/2025 der Blätter der Wohlfahrtspflege (S. 30 bis 33) erschienen ist (hier geht’s zum Artikel).

Unser wichtigstes Argument: Kleinstorganisationen in der Sozialwirtschaft müssen ihre Digitale Transformation selbst in die Hand nehmen. Sie haben keine Ressourcen, um externe IT-Dienstleister zu beauftragen. Auch erfordert die organisationale Kultur, dass dieser Wandel von innen heraus gestaltet wird.

Die Rolle des „Digitalisierungslotsen“ nimmt diese Aufgabe in die Hand. Es ist wichtig, dass diese Rolle von der Geschäftsführung etabliert wird und mit den notwendigen Kompetenzen und Ressourcen ausgestattet wird. Zentrale Aufgabe des Digitalisierungslotsen ist es, im Rahmen eines Digitalisierungschecks die IST-Situation zu erkunden und Anforderungen an zukünftige Lösungen zu identifizieren. Anschließend wird eine Maßnahmenliste entwickelt, die regelmäßig priorisiert und überarbeitet werden muss.

Wichtigste Eigenschaften der Maßnahmen auf der Liste sind:

  • einfache Umsetzbarkeit,
  • klarer Mehrwert,
  • Berücksichtigung der organisationalen Fähigkeiten,
  • Vermeidung digitaler Inseln sowie
  • Nutzung bestehender System.

Mit dieser Maßnahmenliste in der Hand ist es Aufgabe des Digitalisierungslotsen, Maßnahmen schrittweise umzusetzen. Und hier braucht es Technologie, mit der der Digitalisierungslotse ohne die Unterstützung durch externe Berate weit kommt.

Digitalisierungslotsen und samarbeid

Warum ist samarbeid gerade so spannend für die Digitalisierung in Kleinstorganisationen der Sozialwirtschaft? Mit samarbeid können viele der Digitalisierungsmaßnahmen in einem zentralen Werkzeug umgesetzt werden. Und zwar schrittweise und in „Eigenregie“ durch die Digitalisierungslotsen.

Unsere Erfahrung ist, dass die Rolle des Digitalisierungslotsen bei der Einführung von samarbeid zentral für den Erfolg ist. Immer wenn samarbeid als zentrales Werkzeug zur internen Digitalisierung etabliert wurde, gibt es in der Organisation eine Person, die aktiv und mit Freude diese Rolle ausgefüllt hat. Auch wenn an keiner Stelle der Name „Digitalisierungslotse“ bisher gefallen ist. Und noch wichtiger: Wir konnten samarbeid bisher noch in keiner Organisation erfolgreich einführen, in der es eine solche Person nicht gab.